Zun Zun Egui – Katang

Zun Zun Egui – Katang

Zun Zun = sehr schnell, Egui = ziemlich durchgeknallt.
Und genau so geht das Album ab, ein berauschend wilder Ritt zwischen Afrobeat, Jazz und Mathrock, hypnotisch, extrem ansteckend und voller Spielfreude. Das multikulturelle Kollektiv aus Bristol zeigt überzeugend, das der ausgelutschte Begriff  “Weltmusik” auch mal ganz andere Ansätze haben kann.

-zen

DJ Shadow – The Less You Know, The Better

DJ Shadow – The Less You Know, The Better

Ein fast schizophrenes Album: Easy Listening, Pop-Perlen, Metal Riffs, Down-und Uptempo, Sleaze und Shoegaze, Poesie und Apokalypse …
Bezieht sich der Titel darauf? Egal wo der Kram herkommt, richtig gemixt klingt es super?
Keine Ahnung und völlig unwichtig, wichtig ist nur: Es ist ein wirklich gutes Album. Wenn man sich die Zeit dafür nimmt.

DJ Shadow weiß immer noch wo der Hammer hängt und interessiert sich offenbar nicht die Bohne dafür ob das Ding verkaufbar ist. Gut so.

-zen

Red Hot Chili Peppers – I’m with You

Red Hot Chili Peppers – I’m with You

Das mittlerweile zehnte RHCP-Album ist  exzellent produziert (mal wieder Rick Rubin!), hat mächtig Drive und bietet eine Menge herausragender Sound- bzw. Arrangement-Ideen. Allerdings sind die meisten Melodien einfach zu schwach, damit alles zusammen auch wirklich gute Songs auf dem Level der besten Band-Werke wie “Blood Sugar Sex Magik” (1991) oder “Californication” (1999) ergeben kann. Da macht sich eindeutig das Fehlen des erneut in Richtung Solokarriere abgewanderten Gitarristen und ehemaligen Hauptsongschreibers John Frusciante bemerkbar.

 

wetransfer.com

wetransfer.com

Die Rettung ist nah für alle, die mal gern größere Dateien versenden, dafür aber ungern – wenn auch nur temporär – virtuelle Ordner teilen wollen. Bis zu 2GB große Dateien lassen sich mit diesem Anbieter versenden, die Datei ist für bis zu 20 Empfänger 2 Wochen abrufbar, sämtliche Benachrichtigungen laufen über eMail. Simpel, bequem, schnell. Bislang keine Schwachpunkte erkennbar. Welche Daten man über einen solchen Anbieter teilt, bleibt der Vorsicht jedes Einzelen überlassen.

 

Thees Uhlmann – Thees Uhlmann

Thees Uhlmann – Thees Uhlmann

Platz 4 in den Charts, Lobeshymnen allerorten. Thees Uhlmann scheint sich auch ohne Tomte im Erfolg sonnen zu dürfen. Die erste Single gefällt, womöglich arg beeinflusst durch das melancholische Video. Aber das Album? Meine Herren: Fremdschämen auf höchstem Niveau. Ich mag Thees. Ich mochte auch Tomte. Hier aber setzt sich der Schwulst der letzten Tomte-Alben potenziert fort. Thees Uhlmann hat die Kunst verlernt, sein innerstes in den Mittelpunkt zu stellen, ohne sich zu entblößen. Oder anders: Die Heimatkunde, das Wühlen in seiner Vergangenheit, nervt. Und die Autogrammkarte im Cover hätte man sich auch sparen können. Die Schönheit der Chance? Vertan. olsen

 

Markus Kavka – Rottenegg

Markus Kavka – Rottenegg

TV-Moderator verliert Job und Frau, flieht in die bayerische Provinz. Und jede Zeile in diesem Plot schreit danach, dass Kavka sich hier selber verewigt, dem Leser einen Blick in seine Seele und sein Leben erlaubt. Es ist also schwierig auch nur eine Seite zu lesen, um nicht Kavka mit der Hauptfigur gleichzusetzen. Zusätzlich erschwert wird dies durch den Schreibstil, der sich doch sehr an seinem Moderationsstil orientiert. Sehr unterhaltsam. Aber eben nur für den, der Kavka mag.

 

Don Winslow – Tage der Toten

Don Winslow – Tage der Toten

Im Urlaub kommt man ja auch mal dazu etwas dickere Bücher zu lesen. Das Epos von Winslow ist mit 700 Seiten in der Tat ein etwas dickeres Buch. Aber es fällt nur selten langatmig oder gar gar langweilig aus. Im Gegenteil: Hochspannende, realistische Story, ein erschreckender Einblick in den mexikanischen Drogenkrieg der letzten 30 Jahre und die Verwicklungen der amerikanischen Regierung und Geheimdienste. Sollte es bald auch in bewegten Bilder geben.

 

Anna Calvi

Anna Calvi

Diese Frau haut einen um. In beide Richtungen, entweder man liebt oder hasst sie. Die Live Präsenz sollte eigentlich der selbstbetitelten Platte vorgezogen werden, denn erst auf der Bühne entfaltet sich die Musik der Calvi in der ganzen Breite, da gelingt was heute Seltenheitswert hat: Der Zuschauer wird innerhalb der ersten Takte in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Der präzise Einsatz von Schlagzeuger Daniel Maiden-Wood und Multi-Intrumentalistin Mally Harpaz schafft zusammen mit Anna Calvis laszivem Gesang und eigenwilligem Gitarrenspiel große Melodien, Drama und Atemstillstand. Da passt einfach alles.
Als Vergleich werden oft PJ Harvey, Pattie Smith und Edith Piaf genannt, oder gerne auch Jeff Buckley, Florence Welch und Siouxsie. Das mag interessant klingen um Schubladen aufzumachen, aber ist völlig unnötig. Sinnlich, finster und mit einer gehörigen Portion Theatralik kommt sie daher, haucht den Bolero und rockt leidenschaftlich. Gut so.
zen

 

The Sorry Entertainers – Local Jet Set

The Sorry Entertainers – Local Jet Set

Kürzlich las ich in einer sehr umfangreichen Rezension, dass das Album der Sorry Entertainers nichts anderes sei, als DER Soundtrack des neuen Berlin. Mal abgesehen davon, dass es aufgrund der unzähligen Facetten der Stadt DEN Soundtrack von Berlin nicht geben kann, fragt man sich schon, was denn der Soundtrack des ALTEN Berlin gewesen sein soll: Techno? Ideal? Gebrüder Blattschuss? Frank Zander? Dem Album nach zu urteilen lauert in Berlin an jeder Ecke der Orient, es blubbert und funked nervös in jeder Straßenschlucht und zwischendurch mischt sich eine dezente Bassline, um Berlins Partyvolk mit einzuladen. Um ehrlich zu sein: Ich erkenne Berlin nicht wieder. Auch nach mehrmaligem Hören zündet das Album an keiner Stelle. Im Gegenteil: Es nervt kollossal! olsen

The Sorry Entertainers

Night Ranger – Somewhere In California

Night Ranger – Somewhere In California

Auch nach 30 Jahren und diversen Auszeiten verstehen es Night Ranger immer noch, den klassischen AOR-Sound der 80er in die Neuzeit zu transponieren.

Solides Songwriting; von der gutgelaunten Mitsing-Nummer “Somewhere In California” bis zur Tränendrüsen-Ballade “Time Of Our Lives” ist alles dabei.
Jack Blades und Kelly Keagys Stimmen sind auch heute noch auf den Punkt und zelebrieren auch hier wieder einmal, was Night Ranger schon immer ausgezeichnet hat: Melodiöse bis pompöse Refrains, die zielsicher ins Ohr gehen!
Auch wenn das ganze Album eine gewisse Routine nicht verleugnen kann, weist es doch keinen einzigen Ausfall auf und zeigt, dass auch Herrn im gesetzteren Alter immer noch ein hohes Maß an Spielfreude haben können!
Ein ideales Gute Laune-Album für Autofahrten durch den ausklingenden Sommer. claus