LateNightTales – The Decade Box

LateNightTales – The Decade Box

Was für ein Monster: Die wahrscheinlich sinnvollste Compilation der letzten 10 Jahre gibts es nun als Gesamtwerk zu kaufen – alle 27 Alben mit illustren Namen wie Fila Brazilia, Groove Armada, aber auch Bands, die man eher nicht erwartet (Snow Patrol, Midlake).

Die von Fans der Reihe gewählten Top10 aus den 27 Alben kann man derzeit bei Soundcloud vorhören:

http://soundcloud.com/latenighttales/sets/late-night-tales-decade-box/

Wer sich die Monsterbox zulegen möchte, dem sei aufgrund der Limitierung auf 200 Stück Eile empfohlen.

 

Sven Regener: Meine Jahre mit Hamburg Heiner

Sven Regener: Meine Jahre mit Hamburg Heiner

Eine Zusammenstellung unterschiedlicher Internet-Tagebücher, die in erster Linie rund um die Konzertreise zum vorletzten Album entstanden sind. Das Buch leidet grundsätzlich unter dem Umstand, dass ein Internet-Blog mit aktuellem Bezug nun nachträglich abgedruckt wird. Funktioniert nicht immer, die Figur des Hamburg Heiner verliert zu schnell ihren Reiz und der in der ursprünglichen Form gegebene aktuelle Bezug ist weg. Die Einblicke in den Tourneealltag sind amüsant und mit der gewohnten Schluffigkeit des Herr Regener beschrieben. Also eher nur für Fans von Regener & seiner Kapelle. Aber: Den Spargelhof in Klaistow in Zusammenhänge mit Rock’n'Roll erwähnt zu wissen ist einfach nur: Stark!

 

hamburg elektronisch vol. 01 – von house zu house

hamburg elektronisch vol. 01 – von house zu house

Nach dem Reinfall mit der Business Punk Compilation werden die Ohren in diesem Fall mal wieder verwöhnt. Eine stilsichere, angenehme Zusammenstellung von elektronischer Musik mit hanseatischem Hintergrund. Der Untertitel “von house zu house” täuscht dabei ein wenig, denn wer eine klassische House-Compilation erwartet, wird eher enttäuscht sein. Beim Blick auf die Interpreten wird aber klar, dass ein breiteres elektronsiche Spektrum abgearbeitet wird, wofür u.a. KOLLEKTIV TURMSTRASSE beitragen. Dürfte in den nächsten 6 Monaten in allen Agenturen & Latte-Läden zwischen Ottensen und St. Georg unvermeidbar sein. olsen

 

 

The Bony King of Nowhere – Eleonore

The Bony King of Nowhere – Eleonore

 

Kommt irgendwem Musik in den Sinn, wenn man an Belgien denkt? Pralinen, Pommes und Pflaumenbier sind da schon praesenter. Nochmals nachgedacht, springt der Groschen und man ordnet die wunderbaren DEUS diesem merkwuerdigem Land zwischen Holland, Frankreich und Aermelkanal zu. Auch The BONY KING OF NOWHERE wird man nicht sofort mit Belgien in Zusammenhang bringen. Es erwartet einen entspannte Herbstmusik, ruhige Songs, die vor sich hinplaetschern. Aber die kleinen, besonderen Momente heben ELEONORE von den derzeit massenhaft erhaeltlichen “Songwriter”-Alben ab. Zwischendurch bekommt man zum Beispiel eine Ahnung davon, wie RADIOHEAD heute klingen wuerden, wenn sie 1997 nicht die Abfahrt Richtung OK COMPUTER genommen haetten. olsen

 

Skinny Puppy – HanDover

Skinny Puppy – HanDover

Den Herren Ogre und Cevin Key ist tatsächlich nochmal gelungen ein passables Album abzuliefern. Nach den eher mittelmäßigen letzten Platten, startet HanDover fast ebenso mittelmäßig, entwickelt sich nach hinten aber rasant zur alten Bestform. Einige Titel klingen sogar fast wie Download (nach wie vor das beste Seitenprojekt) und gehen beizeiten gehörig an die Schmerzgrenze. HandOver zeigt dass dieses eigentlich wunderliche Relikt aus den 1980er Jahren auch heute noch erstaunlich gut funktioniert. -zen

Coldplay – Mylo Xyloto

Coldplay – Mylo Xyloto

Der Vergleich hinkt. In diesen Tagen liest man immer wieder, Coldplay lägen am Boden und als Kritiker käme man sich vor, man träte auf einen Wehrlosen ein. Coldplay liegen nicht am Boden. Coldplay sind immer noch eine der weltweit erfolgreichsten Bands der letzten (knapp) 15 Jahre.  Ihnen kann die Kritik egal sein, denn sie wissen: Sie werden auch von diesem Album wieder Millionen Exemplare verkaufen. Aber das macht MYLO XYLOTO nicht besser. Steril produziert, zum Teil wird die Grenze zur Banalität brutal überschritten. Ein Duett mit Rihanna? Wir sind im Jetzt angekommen! Von Coldplay ist nichts mehr zu erwarten,  Parachutes war im Nachhinein eine Eintagsfliege, A Rush of Blood das Abschiedsalbum der kreativen Phase. Prima Futter fürs Formatradio, Freunden der Musik bluten jedoch die Ohren. Und Chris Martin? Lacht! olsen

 

 

Apple iPad 2 (32GB)

Apple iPad 2 (32GB)

Hat man mit einem iPad die Zukunft in der Hand? Wird es in wenigen Jahren keine Laptops, Notebooks, Netbooks und andere Spielarten mobiler Rechner mehr geben? Einige Apps (Evernote, Wunderlist) deuten bereits an, was “Daten in der Cloud” und damit einher gehende Vernetzung unterschiedlicher Endgeräte in Zukunft möglich machen wird. Als Arbeitsgerät taugt das Gerät aber nur bedingt (in den Abflughallen der meistfrequentierten Business-Traveller-Strecken sieht man schnell warum), als Infoterminal und Entertainment-Plattform ist es nahe an der Perfektion. Dabei stört allerdings der Umstand, dass Apple sein System komplett abschotten will und man so zwangsläufig in die Abhängigkeit von Apples Mediengeschäft gerät. Deutliches Manko: Das Display – wer ein iPhone4 benutzt hat, erkennt sofort den Unterschied und wird enttäuscht sein. Wer sich noch gedulden kann, sollte das iPad3 abwarten, sofern ein besseres Display geliefert wird. Willkommen in einem kleinen bißchen Zukunft. olsen

 

 

Noel Gallagher’s High Flying Birds

Noel Gallagher’s High Flying Birds

 

Im Gegensatz zu seinem Bruder Liam, der sich mit seinem Projekt Beady Eye eher der jüngeren Oasis-Tradition verpflichtet sieht und maximal einen lichten Moment pro Album zulässt, versucht sich Noel an den frühen Werken der ehemals gemeinsamen Band zu orientieren. Im direkten Vergleich ist Noels Auswurf um Klassen besser, reicht aber dennoch nicht ganz an das heran, womit  Oasis Mitte der der 90er den großen Durchbruch schafften. Weihnachten im Hause Gallagher? Liam hält die Klappe und Noel bekommt den Pudding. olsen

 

Tori Amos – Night of Hunters

Tori Amos – Night of Hunters

Selbst wenn man sie eigentlich sehr mag, macht es einem Tori Amos nicht grade leicht. In den letzten Jahren gab es ständig irgendwelche wirren und halbgaren Konzeptalben, beizeiten nervt die Dame auch einfach nur mit ihrem exaltierten Kunstverständnis.
Nun also ein “Klassik Album”, so steht es zumindest überall. In der Tat werden klassische Arrangements verwendet und das ganze über die Deutsche Grammophon vertrieben, also einem der wichtigsten Klassik Labels überhaupt. Ein cleverer Marketingtrick, denn Night of Hunters vielmehr ein sehr gelungener Hybrid aus Pop- und Klassikelementen. Hier nervt nichts, Tori ist in Bestform, Klavier und Gesang dominieren endlich wieder, die Duett Partnerinnen sind große klasse und die Songs wachsen mit jedem Anhören. Ein feines und großes Album, mit Anspruch und Qualität.
-zen

 

Diverse – Business Punk / work hard. play loud.

Diverse – Business Punk / work hard. play loud.

Seit einiger Zeit gibt es ein recht opulentes Print-Magazin, welches sich an den angeblich unangepassten Manager richtet. Laut des Magazins, zeichnet sich dieser Typ Manager vor allem durch extravagante Kleidung, fehlende Fri- und Rasur und retrodominierte Accessoires aus – und er hört – so will es diese Compilation vermitteln – offenbar unspektakulären Boutiquen-House. Der verehrte DJ Koze sticht da ein wenig aus dem Einheitsbrei heraus, ansonsten milder Durchschnitt. Taugt als Hintergrundberieselung im Großraumbüro, aber was genau hat das mit PUNK zu tun?!

olsen