Anna Calvi

Diese Frau haut einen um. In beide Richtungen, entweder man liebt oder hasst sie. Die Live Präsenz sollte eigentlich der selbstbetitelten Platte vorgezogen werden, denn erst auf der Bühne entfaltet sich die Musik der Calvi in der ganzen Breite, da gelingt was heute Seltenheitswert hat: Der Zuschauer wird innerhalb der ersten Takte in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Der präzise Einsatz von Schlagzeuger Daniel Maiden-Wood und Multi-Intrumentalistin Mally Harpaz schafft zusammen mit Anna Calvis laszivem Gesang und eigenwilligem Gitarrenspiel große Melodien, Drama und Atemstillstand. Da passt einfach alles.
Als Vergleich werden oft PJ Harvey, Pattie Smith und Edith Piaf genannt, oder gerne auch Jeff Buckley, Florence Welch und Siouxsie. Das mag interessant klingen um Schubladen aufzumachen, aber ist völlig unnötig. Sinnlich, finster und mit einer gehörigen Portion Theatralik kommt sie daher, haucht den Bolero und rockt leidenschaftlich. Gut so.
zen