Genuss

Byron

Byron

Früher Abend, den ganzen Tag nichts gegessen. Nicht dazu gekommen. Streß. Nun aber raus aus dem Büro, ab in den kalten Nieselregen. Nein. Ich gehe heute einen ganz großen Bogen. Ich will da nicht hin. Oder vielleicht doch? Nur mal schauen, die haben ja vielleicht auch ein vegetarisches Gericht auf der Karte. Haha, guter Witz.
20 Min. später: Der erste Biss. Die Zähne graben sich in auf den Punkt gegrilltes Beef. Außen schon knusprig, innen kurz vor roh. Das Fett rinnt zusammen mit der Haus-Sauce in Richtung Gaumen, die frische, rote Zwiebel wird zermalmt und verleiht eine angenehme Schärfe. Das Brot verhält sich dankenswerter Weise unauffällig. Nach drei großen Bissen ist die Hälfte des Burgers geschafft und erste Zufriedenheit stellt sich ein. Und die Erkenntnis: Es gibt Momente im Leben, in denen nur ein Burger hilft und wenn es sich dann um einen Burger von Byron handeln sollte, kann der Tag so schlecht nicht gewesen sein. 30 Minuten Himmel.

http://www.byronhamburgers.com/

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Anna Calvi

Anna Calvi

Diese Frau haut einen um. In beide Richtungen, entweder man liebt oder hasst sie. Die Live Präsenz sollte eigentlich der selbstbetitelten Platte vorgezogen werden, denn erst auf der Bühne entfaltet sich die Musik der Calvi in der ganzen Breite, da gelingt was heute Seltenheitswert hat: Der Zuschauer wird innerhalb der ersten Takte in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Der präzise Einsatz von Schlagzeuger Daniel Maiden-Wood und Multi-Intrumentalistin Mally Harpaz schafft zusammen mit Anna Calvis laszivem Gesang und eigenwilligem Gitarrenspiel große Melodien, Drama und Atemstillstand. Da passt einfach alles.
Als Vergleich werden oft PJ Harvey, Pattie Smith und Edith Piaf genannt, oder gerne auch Jeff Buckley, Florence Welch und Siouxsie. Das mag interessant klingen um Schubladen aufzumachen, aber ist völlig unnötig. Sinnlich, finster und mit einer gehörigen Portion Theatralik kommt sie daher, haucht den Bolero und rockt leidenschaftlich. Gut so.
zen

 

Schneider – Black Print

Schneider – Black Print

Rotwein. Aus Deutschland. Lange Zeit konnte man diese beiden Begriffe nicht in einem Satz verwenden, ohne in den Verdacht geraten auch Mariacron und Weizenjunge auf dem taeglichen Speiseplan einzuarbeiten. Die Zusammenstellungen von Schneider sind anders. Geschmacklich hart an der Grenze des Ertraeglichen, aber eben immer noch auf der guten Seite. Schwer, dunkel, Aromendisco galore. Mit 14 EUR im gesicherten Mittelfeld, aber jeder Mehr-EURO zu Discounter-Stoffen ist bestens angelegt. Auch fuer Rotwein-Anfaenger mehr als empfehlenswert. olsen