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John Grant – Pale Green Ghosts

Das zweite Solo Album des Ex-Czars Sängers kommt mit einer gradezu brutalen und  treibenden Melancholie daher, stumpfe Sequenzerbeats und süsse Melodien unterlegen bitterböse Texte.
Der fast selbstzerstörte und wieder aufgestandene Grant erzählt Geschichten aus seinem Leben und ist dabei mit der Wortwahl nicht immer zimperlich. Zuhören lohnt sehr.
Mag sein, dass hier eins der besten Alben des Jahren vorliegt. -zen

john-grant-pgg

Atom TM – HD

Uwe Schmidt ist der bessere Kraftwerk. Zumindest mit diesem Album. Und mit Augenzwinkern. Das Ding pumpt und grooved wie sau und spätestens bei “Stop (Imperialist Pop)” oder “My Generation” (ja genau, die alte Nummer) sollte jeder kapiert haben: Hier macht Senor Coconut einen auf Popmusik. Gastsänger Jamie Lidell sorgt für die nötige Seele. Alles wird gut. Kaufen! -zen

atom_tm

Fraktus – Millenium Edition

Fraktus – Millenium Edition

Studio Braun … das war schon mal lustiger. Fraktus als große “Pre-Techno”-Verarsche aufbauen, wichtige Namen mit ins Boot holen, “viral” streuen und die Feuilletons fahren drauf ab. Ganz toll, sowas wurde auch noch nie gemacht.
Könnte eigentlich auch wirklich schön sein, nur leider klingt das ganze Ding nicht ein Stück nach dem was es sein soll und ist zudem völlig unkomisch. Statt den Fake konsequent durchzuziehen, hat man sich dann doch auch lieber auf den Namen Studio Braun verlassen um das Ding zu verkaufen. Hätte es Fraktus wirklich gegeben, keine Sau würde sich dafür heute noch interessieren. Da gab es zu der Zeit in der Tat einfach viel besseres. -zen (heute humorlos)

Light Asylum

Light Asylum

In den 1980er Jahren wurde mit den damals modernen Drumcomputern und Stepsequenzern  Soundgeschichte geschrieben. Das typische “Boom Tschak” und “tata tatata” kennt jeder, auch heute noch. Allerdings leider fast nur noch als miese sich ständig wiederholende Sampleloops. Diese beiden jungen New Yorker zeigen erfrischend und überzeugend dass leidenschaftlich-minimalistischer 80er Synthiepop mit den Orginalwerkzeugen  immer noch bestens funktioniert.  Referenzen: Scheinbar alles von Suicide über Front242 und DAF bis Heaven 17.  Eigentlich eine fast schon respektlose Plünderei der Elektro-Pionierzeit, aber ganz ehrlich: sehr charmant und gekonnt.
-zen

Friendica

Friendica

Facebook, Diaspora, WordPress, Posterous, Twitter, StatusNet und Tumblr über eine Oberfläche erreichen? Dann das ganze auch noch nutzen um mit den Freunden dort in Kontakt zu bleiben? RSS Feeds empfangen?? OStatus?? Email Verteiler für Leute die kein bock haben auf diesen ganzen Social Media Kram? Frei bestimmbare Privatspäre und kein Datenklau?? Keine Werbung oder dämliche Spiele?? Kleine eigene dezentrale Server kommunizieren problemlos miteinander?? Und das ganze dann auch noch selbst installieren??
Sowas gibts doch überhaupt nicht.
Doch: Friendica – das dezentrale Netzwerk
Lasst euch nicht täuschen von der (zur Zeit noch) etwas drögen Oberfläche, unter der Haube ist das Teil enorm mächtig!
Die Community ist extrem bodenständig und hilfreich, das kleine Entwicklerteam einfach umwerfend freundlich und zugänglich. Friendica ist ein dezentrales soziales Netzwerk bei dem Privatsphäre groß geschrieben wird. Jeder kann seinen eigenen Server betreiben und mit Nutzern auf allen anderen Servern interagieren. Zeitgemäß und visionär zugleich.

 

Gonjasufi – MU.ZZ.LE

Gonjasufi – MU.ZZ.LE

Unser liebster Yoga-Lehrer Gonjasufi hängt mit “MU.ZZ.LE” die (so oft schon totgesagte) Trip-Hop Latte ein wenig höher. Düster bis zum Anschlag, hypnotisch und subtil, noch eine gehörige Schippe mehr unheimlicher Trip als das gefeierte Debut „A Sufi And A Killer“.
Mit nicht mal 25 Minuten ein recht kurzes, aber dafür umso intensiveres Minialbum, dass im übrigen eh automatisch mehrmals hintereinander gehört werden sollte, um die vielen schönen Feinheiten zu entdecken. -zen

 

Lou Reed & Metallica – Lulu

Lou Reed & Metallica – Lulu

Dieses Werk hat bereits lange vor der Veröffentlichung mächtig Prügel einstecken müssen. Wieso eigentlich? Weil kein “Enter Sandmann” drauf ist?? Leute, hier liegt ein Missverständnis vor, Lulu ist kein Metallica Album sondern ganz einfach ein Lou Reed Projekt. Ein Konzeptalbum. Lärmig und laut. Und grandios! -zen

Skinny Puppy – HanDover

Skinny Puppy – HanDover

Den Herren Ogre und Cevin Key ist tatsächlich nochmal gelungen ein passables Album abzuliefern. Nach den eher mittelmäßigen letzten Platten, startet HanDover fast ebenso mittelmäßig, entwickelt sich nach hinten aber rasant zur alten Bestform. Einige Titel klingen sogar fast wie Download (nach wie vor das beste Seitenprojekt) und gehen beizeiten gehörig an die Schmerzgrenze. HandOver zeigt dass dieses eigentlich wunderliche Relikt aus den 1980er Jahren auch heute noch erstaunlich gut funktioniert. -zen

Tori Amos – Night of Hunters

Tori Amos – Night of Hunters

Selbst wenn man sie eigentlich sehr mag, macht es einem Tori Amos nicht grade leicht. In den letzten Jahren gab es ständig irgendwelche wirren und halbgaren Konzeptalben, beizeiten nervt die Dame auch einfach nur mit ihrem exaltierten Kunstverständnis.
Nun also ein “Klassik Album”, so steht es zumindest überall. In der Tat werden klassische Arrangements verwendet und das ganze über die Deutsche Grammophon vertrieben, also einem der wichtigsten Klassik Labels überhaupt. Ein cleverer Marketingtrick, denn Night of Hunters vielmehr ein sehr gelungener Hybrid aus Pop- und Klassikelementen. Hier nervt nichts, Tori ist in Bestform, Klavier und Gesang dominieren endlich wieder, die Duett Partnerinnen sind große klasse und die Songs wachsen mit jedem Anhören. Ein feines und großes Album, mit Anspruch und Qualität.
-zen

 

Zun Zun Egui – Katang

Zun Zun Egui – Katang

Zun Zun = sehr schnell, Egui = ziemlich durchgeknallt.
Und genau so geht das Album ab, ein berauschend wilder Ritt zwischen Afrobeat, Jazz und Mathrock, hypnotisch, extrem ansteckend und voller Spielfreude. Das multikulturelle Kollektiv aus Bristol zeigt überzeugend, das der ausgelutschte Begriff  “Weltmusik” auch mal ganz andere Ansätze haben kann.

-zen