Arne Dahl – Dunkelziffer

Skandinavische Krimis leben ja oftmals von ihrer düsteren Atmosphäre und der zuweilen an den Nerven zehrenden Geschichte. Arne Dahl und seine auf 10 Bände angelegte Serie über die Stockholmer A-Gruppe macht da keine Ausnahme. Auch in Dunkelziffer gibt es wieder ein gesellschaftlich relevantes Fokusthema (Pädophilie) und auch in Dunkelziffer fügen sich die zuvor sorgfältig zurecht gelegten Puzzle-Teile und Handlungsstränge zum dramatischen Finale zusammen. Soweit so gut. Was sich aber bereits in den letzten beiden Geschichten abzeichnete, wird in Dunkelziffer zum überflüssigen Ärgernis. Arne Dahl verdichtet die ausufernden atmosphärischen Beschreibungen und vor allem die komplexe (und komplexbeladene) Gedankenwelt seiner Protagonisten zu einem kruden Esoterik-Gemisch. Es vergeht einem die Lust am Lesen schneller, als man den recht offensichtlichen Fortschritt der Geschichte vorhersagen kann. Und so langsam – so leid mir das nach den brillianten ersten Fällen tut – sehnt man eine baldige Auflösung der A-Gruppe herbei.