Timur Vermes – Er ist wieder da

Er ist wieder in aller Munde, sogar bei Plasberg gibt es eine “Diskussion”, ob man über Adolf Hitler Witze machen darf. Oder sogar ein Buch schreiben. Mit Schenkelklopfern. Und um sich dem Verdacht der platten Comedy zu entziehen, schreibt der Verlag schnell dazu, dass es sich ja eigentlich um eine Medienkritik, vielleicht gerade noch eine Mediensatire handelt. Naja. In der jüngeren, aber auch älteren Vergangenheit, gab es bereits einige Versuche, den Nazi-Konjunktiv zu umschreiben: “Was wäre wenn…?!”. Nun also der Versuch dem Thema mit Humor zu begegnen das Thema mit Medienkritik zu verknüpfen. Geht aber in die Hose. Vielleicht liegt es an den wohlwollend gemeinten Worten von Christioh Maria Herbst (dem ich seit seinem elenden Traumschiff-Diss nicht mehr viel abgewinnen kann), vielleicht liegt es aber auch an den immer wiederkehrenden “Gags”, in denen Hitler und die “TV-Leute” sich gründlich missverstehen,. Grundidee: Die TV-Leute denken er sei Comedian und er verschiebt einfach nur die Realität seines historischen Wütens ins Hier und Jetzt. Aber das ist zu wenig. Auch die Integration anderer Personen des öffentlichen Lebens wirkt ermüdend und vorhersehbar (man nehme die vermeintlich öffentlich Wahrnehmung einer Person und versehe sie mit antiquiertem Vokabular und einem Hitlerschen Duktus. Zündet nicht. Am Ende des Tages wird es dann wohl so sein, dass eine Produktionsfirma sich veranlasst sieht, den Erfolg des Buches zu nutzen und dieses verfilmt auf die Kinoleinwände oder 46”-Flachbildschirme dieser Republik zu transferieren. Mit CM Herbst als Adolf Hitler. Aber über Mario Barth lacht ja auch das halbe Land.

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