Musik

Saxon – Call to Arms

Saxon – Call to Arms

Da hat nun Biff Byford mit seinen Mannen das 19. Studio-Album auf den Markt gebracht und mir stellt sich mal wieder die Frage, warum sich ein Mann mit 60 Jahren das noch antut…
Sicher – man ist nie zu alt für den Rock`n`Roll, aber es gibt einfach den Punkt, wo man mal sagen sollte:
“Ok war ne schöne Zeit, ist aber nun vorbei!“
Musikalisch ist das Album volle Lotte NWOBHM und soweit auch akzeptabel, aber stimmlich wird es doch alles in allem ganz schön eng!
In Summe ist das Ganze eben nüscht Besonderes…geht rechts rein und links raus und reiht sich somit ein in die aktuellen Veröffentlichungen vieler meiner alter Helden, die es einfach nicht lassen können. claus

De Staat – Machinery

De Staat – Machinery

De Staat sind in ihrem Heimatland Holland bereits aus ziemlich gutem Grund eine verdammt große Nummer und hauen mit ihrem zweiten Album “Machinery” ein wildes und ungestümes Groovemonster raus. Wüstes Gitarrengebrettere trifft auf soulige Gesänge, große Popmelodien werden von staubigen Stoner-Riffs ausgebremst um dann wieder grandios abzugehen. Stilschublade? Fehlanzeige. Diese Band ist innovativ, cool und tritt gehörig in den Arsch. zen

Late Night Tales – Trentemøller

Late Night Tales – Trentemøller

Die Late Night Tales sind seit mehreren Jahren eine der ungewoehnlichsten Compilation-Reihen auf dem Markt. Ein Kuenstler oder Kollektiv erzaehlt mit (Lieblings-) Songs die Geschichte einer Nacht im Mix und schafft dabei meist unglaubliche stimmige Soundtracks zur spaeten Stunde. Nun also Trentemøller und man war im Vorfeld sicher: Das passt. Im Gegensatz zu eher gitarrenlastigen Interpreten, wie Midlake oder (ja, wirklich) Snow Patrol, wirkt die Mischung bei Trentemøller aber extrem gewollt und unausgeglichen. Wenn dieser Mix die Geschichte einer Nacht erzaehlen soll, dann moechte man diese nicht erlebt haben. Nervoes, teilweise hysterisch, nur selten atmosphaerisch dicht. Leider sehr, sehr enttaeuschend. olsen

Casper – XOXO

Casper – XOXO

Die Rettung des deutschen HipHop? Eine der wichtigsten deutschen Platten der letzten Jahre? Mitnichten. Der Soundtrack des 2011er Abi-Jahrgangs? Die Stimme einer resignierenden Jugend, die sich in Ermangelung politischer Alternativen gern radikalisiert und kaempfend sehen wuerde? Schon eher. In Gaenze zuviel Symphonie und Breite in den Arrangements, zuviel Ferris MC in der Stimme. Zweifelsfrei: Ein gelungenes Album, aber keine Revolution. Such a Surge haben den Acker schon vor 10 Jahren besser bestellt. olsen

The Boxer Rebellion – The Cold Still

The Boxer Rebellion – The Cold Still

Eindeutig etwas für Freunde der alten „Kings Of Leon“ und genau wie bei den KoL braucht auch dieses Album etwas, bis es zündet – dann aber: Schöner Indie- Rock mit gefühlvollen Melodien und angenehm zurückgehaltener Instrumentalisierunng!
Und auch wenn die meisten Songs eher ruhig sind, so zeigen „The Boxer Rebellion“ mit „The Runner“ und vor allem mit der ersten Single „Step Out Of The Car“, dass sie auch Dampf machen können.
Das Album ist was für laue Sommernächte genauso wie für echt mieses Regenwetter…so etwas findet man recht selten! claus

Robag Wruhme – Wuppdeckmischmampflow

Robag Wruhme – Wuppdeckmischmampflow

Mixtape, die nexte: Elektronisches Geschwurbel zum Nebenbei-Hoeren, stoert nicht auf dem sommerlichen Sonnendeck und laeuft sicherlich auf dem Galao-Strich in der Schanze oder der Berliner Akazienstrasse…trotzdem: Die Herleitung zu Moderats “Rusty Nails” ist sensationell und verzeiht die eine oder andere nervige Passage in einer ansonsten schmerzfreien Zusammenstellung. Bei der derzeitigen Mixtape-Schwemme ist dies freilich als Lob zu verstehen. olsen

Kellermensch

Kellermensch

Diese dänischen Herrschaften wachsen grade durch fleissiges Touren aus dem Geheimtipp-Status raus. Obwohl irgendwo in der Prog-Screamo-Metal Ecke angesiedelt, klingen sie auch gerne mal wie die kräftigen Brüder von Arcade Fire, sind durchaus in der Lage dick aufgetragene Balladen rauszuhauen und zerhacken ansonsten gerne und sehr gekonnt verschiedene härtere Stilrichtungen. Alles in allem eine feine Platte von einer Band mit erheblich Potential. Dran bleiben! zen

Paul Kalkbrenner – Icke wieder

Paul Kalkbrenner – Icke wieder

PK, wie Paul Kalkbrenner ja nun genannt wird, macht an 2 Abenden hintereinander die Berliner Wuhlheide voll. Sagt eigentlich alles über die Massenkompatibilität seiner Musik aus. Ihn aber als Mario Barth der elektronischen Musik zu bezeichnen wird ihm nicht ganz gerecht. Schlecht ist er ja nicht. Trotzdem erkläre mal bitte jemand diesen Hype – auf “Icke wieder” sucht man vergeblich nach einer Erklärung. Er bleibt auch hier wieder eher beliebig. Es tut nicht weh, es bleibt aber auch nichts hängen. Bruder Fritz wusste da zuletzt mehr zu begeistern. olsen

Joseph Arthur – The Graduation Ceremony

Joseph Arthur – The Graduation Ceremony

Kaum nachzuvollziehen weshalb Joseph Arthur nicht bekannter ist … mittlerweile dürften mindestens zwei Dutzend Alben kursieren, mal Solo, mal mit den Lonely Astronauts, mal bei der Industrie, mal im Eigenvertrieb, und ausserdem auch immer mal wieder gerne als Gastmusiker. Der Mann ist markant, kann rocken und träumen, säuseln und sägen, und verdammt gute Songs schreiben.
The Graduation Ceremony ist (endlich?) mal wieder ein sehr ruhiges und bedachtes Singer/Songwriter Album, mit allem was wir an ihm so mögen: feine Harmonien, brüchige Stimme und dieser “wow, höre ich mir gleich noch mal an”-Effekt. zen

The Psychic Paramount – II

The Psychic Paramount – II

The Psychic Paramount bewegen sich irgendwo zwischen Can, Shellac und dem bösen Bruder von Mogwai. Ausufernde Gitarrenwände, gnadenlos treibendes Schlagzeug, ein hypnotisches Lärmmassaker. Völlig kompromisslos und trendbefreit. Ein Genuss in laut. zen