Musik

Gonjasufi – MU.ZZ.LE

Gonjasufi – MU.ZZ.LE

Unser liebster Yoga-Lehrer Gonjasufi hängt mit “MU.ZZ.LE” die (so oft schon totgesagte) Trip-Hop Latte ein wenig höher. Düster bis zum Anschlag, hypnotisch und subtil, noch eine gehörige Schippe mehr unheimlicher Trip als das gefeierte Debut „A Sufi And A Killer“.
Mit nicht mal 25 Minuten ein recht kurzes, aber dafür umso intensiveres Minialbum, dass im übrigen eh automatisch mehrmals hintereinander gehört werden sollte, um die vielen schönen Feinheiten zu entdecken. -zen

 

The Black Keys – El Camino

The Black Keys – El Camino

Es dampft, es klebt, es ist heisser Scheiss. Fast am Ende kommt die wohl interessanteste Platte aus dem rockigeren Umfeld. Laut hoeren!

 

Lou Reed & Metallica – Lulu

Lou Reed & Metallica – Lulu

Dieses Werk hat bereits lange vor der Veröffentlichung mächtig Prügel einstecken müssen. Wieso eigentlich? Weil kein “Enter Sandmann” drauf ist?? Leute, hier liegt ein Missverständnis vor, Lulu ist kein Metallica Album sondern ganz einfach ein Lou Reed Projekt. Ein Konzeptalbum. Lärmig und laut. Und grandios! -zen

LateNightTales – The Decade Box

LateNightTales – The Decade Box

Was für ein Monster: Die wahrscheinlich sinnvollste Compilation der letzten 10 Jahre gibts es nun als Gesamtwerk zu kaufen – alle 27 Alben mit illustren Namen wie Fila Brazilia, Groove Armada, aber auch Bands, die man eher nicht erwartet (Snow Patrol, Midlake).

Die von Fans der Reihe gewählten Top10 aus den 27 Alben kann man derzeit bei Soundcloud vorhören:

http://soundcloud.com/latenighttales/sets/late-night-tales-decade-box/

Wer sich die Monsterbox zulegen möchte, dem sei aufgrund der Limitierung auf 200 Stück Eile empfohlen.

 

hamburg elektronisch vol. 01 – von house zu house

hamburg elektronisch vol. 01 – von house zu house

Nach dem Reinfall mit der Business Punk Compilation werden die Ohren in diesem Fall mal wieder verwöhnt. Eine stilsichere, angenehme Zusammenstellung von elektronischer Musik mit hanseatischem Hintergrund. Der Untertitel “von house zu house” täuscht dabei ein wenig, denn wer eine klassische House-Compilation erwartet, wird eher enttäuscht sein. Beim Blick auf die Interpreten wird aber klar, dass ein breiteres elektronsiche Spektrum abgearbeitet wird, wofür u.a. KOLLEKTIV TURMSTRASSE beitragen. Dürfte in den nächsten 6 Monaten in allen Agenturen & Latte-Läden zwischen Ottensen und St. Georg unvermeidbar sein. olsen

 

 

The Bony King of Nowhere – Eleonore

The Bony King of Nowhere – Eleonore

 

Kommt irgendwem Musik in den Sinn, wenn man an Belgien denkt? Pralinen, Pommes und Pflaumenbier sind da schon praesenter. Nochmals nachgedacht, springt der Groschen und man ordnet die wunderbaren DEUS diesem merkwuerdigem Land zwischen Holland, Frankreich und Aermelkanal zu. Auch The BONY KING OF NOWHERE wird man nicht sofort mit Belgien in Zusammenhang bringen. Es erwartet einen entspannte Herbstmusik, ruhige Songs, die vor sich hinplaetschern. Aber die kleinen, besonderen Momente heben ELEONORE von den derzeit massenhaft erhaeltlichen “Songwriter”-Alben ab. Zwischendurch bekommt man zum Beispiel eine Ahnung davon, wie RADIOHEAD heute klingen wuerden, wenn sie 1997 nicht die Abfahrt Richtung OK COMPUTER genommen haetten. olsen

 

Skinny Puppy – HanDover

Skinny Puppy – HanDover

Den Herren Ogre und Cevin Key ist tatsächlich nochmal gelungen ein passables Album abzuliefern. Nach den eher mittelmäßigen letzten Platten, startet HanDover fast ebenso mittelmäßig, entwickelt sich nach hinten aber rasant zur alten Bestform. Einige Titel klingen sogar fast wie Download (nach wie vor das beste Seitenprojekt) und gehen beizeiten gehörig an die Schmerzgrenze. HandOver zeigt dass dieses eigentlich wunderliche Relikt aus den 1980er Jahren auch heute noch erstaunlich gut funktioniert. -zen

Coldplay – Mylo Xyloto

Coldplay – Mylo Xyloto

Der Vergleich hinkt. In diesen Tagen liest man immer wieder, Coldplay lägen am Boden und als Kritiker käme man sich vor, man träte auf einen Wehrlosen ein. Coldplay liegen nicht am Boden. Coldplay sind immer noch eine der weltweit erfolgreichsten Bands der letzten (knapp) 15 Jahre.  Ihnen kann die Kritik egal sein, denn sie wissen: Sie werden auch von diesem Album wieder Millionen Exemplare verkaufen. Aber das macht MYLO XYLOTO nicht besser. Steril produziert, zum Teil wird die Grenze zur Banalität brutal überschritten. Ein Duett mit Rihanna? Wir sind im Jetzt angekommen! Von Coldplay ist nichts mehr zu erwarten,  Parachutes war im Nachhinein eine Eintagsfliege, A Rush of Blood das Abschiedsalbum der kreativen Phase. Prima Futter fürs Formatradio, Freunden der Musik bluten jedoch die Ohren. Und Chris Martin? Lacht! olsen

 

 

Noel Gallagher’s High Flying Birds

Noel Gallagher’s High Flying Birds

 

Im Gegensatz zu seinem Bruder Liam, der sich mit seinem Projekt Beady Eye eher der jüngeren Oasis-Tradition verpflichtet sieht und maximal einen lichten Moment pro Album zulässt, versucht sich Noel an den frühen Werken der ehemals gemeinsamen Band zu orientieren. Im direkten Vergleich ist Noels Auswurf um Klassen besser, reicht aber dennoch nicht ganz an das heran, womit  Oasis Mitte der der 90er den großen Durchbruch schafften. Weihnachten im Hause Gallagher? Liam hält die Klappe und Noel bekommt den Pudding. olsen

 

Tori Amos – Night of Hunters

Tori Amos – Night of Hunters

Selbst wenn man sie eigentlich sehr mag, macht es einem Tori Amos nicht grade leicht. In den letzten Jahren gab es ständig irgendwelche wirren und halbgaren Konzeptalben, beizeiten nervt die Dame auch einfach nur mit ihrem exaltierten Kunstverständnis.
Nun also ein “Klassik Album”, so steht es zumindest überall. In der Tat werden klassische Arrangements verwendet und das ganze über die Deutsche Grammophon vertrieben, also einem der wichtigsten Klassik Labels überhaupt. Ein cleverer Marketingtrick, denn Night of Hunters vielmehr ein sehr gelungener Hybrid aus Pop- und Klassikelementen. Hier nervt nichts, Tori ist in Bestform, Klavier und Gesang dominieren endlich wieder, die Duett Partnerinnen sind große klasse und die Songs wachsen mit jedem Anhören. Ein feines und großes Album, mit Anspruch und Qualität.
-zen