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Posts by olsen :

Thees Uhlmann – Thees Uhlmann

Thees Uhlmann – Thees Uhlmann

Platz 4 in den Charts, Lobeshymnen allerorten. Thees Uhlmann scheint sich auch ohne Tomte im Erfolg sonnen zu dürfen. Die erste Single gefällt, womöglich arg beeinflusst durch das melancholische Video. Aber das Album? Meine Herren: Fremdschämen auf höchstem Niveau. Ich mag Thees. Ich mochte auch Tomte. Hier aber setzt sich der Schwulst der letzten Tomte-Alben potenziert fort. Thees Uhlmann hat die Kunst verlernt, sein innerstes in den Mittelpunkt zu stellen, ohne sich zu entblößen. Oder anders: Die Heimatkunde, das Wühlen in seiner Vergangenheit, nervt. Und die Autogrammkarte im Cover hätte man sich auch sparen können. Die Schönheit der Chance? Vertan. olsen

 

Markus Kavka – Rottenegg

Markus Kavka – Rottenegg

TV-Moderator verliert Job und Frau, flieht in die bayerische Provinz. Und jede Zeile in diesem Plot schreit danach, dass Kavka sich hier selber verewigt, dem Leser einen Blick in seine Seele und sein Leben erlaubt. Es ist also schwierig auch nur eine Seite zu lesen, um nicht Kavka mit der Hauptfigur gleichzusetzen. Zusätzlich erschwert wird dies durch den Schreibstil, der sich doch sehr an seinem Moderationsstil orientiert. Sehr unterhaltsam. Aber eben nur für den, der Kavka mag.

 

Don Winslow – Tage der Toten

Don Winslow – Tage der Toten

Im Urlaub kommt man ja auch mal dazu etwas dickere Bücher zu lesen. Das Epos von Winslow ist mit 700 Seiten in der Tat ein etwas dickeres Buch. Aber es fällt nur selten langatmig oder gar gar langweilig aus. Im Gegenteil: Hochspannende, realistische Story, ein erschreckender Einblick in den mexikanischen Drogenkrieg der letzten 30 Jahre und die Verwicklungen der amerikanischen Regierung und Geheimdienste. Sollte es bald auch in bewegten Bilder geben.

 

Coming Home – DJ Hell

Coming Home – DJ Hell

Die noch junge Compilation-Reihe COMING HOME verfolgt eine schoene Idee: Zeig uns mit welcher Musik Du gross geworden bist, damit wir dein heutiges Schaffen besser verstehen. Illustre Gaeste wie Nightmares on Wax oder Boozoo Bajou haben dies bereits eindrucksvoll erledigt, nun kommt also Altmeister DJ Hell daher. Wie zu erwarten gingen die teutonischen Beats der 80er nicht spurlos an ihm vorbei (D.A.F., Kraftwerk), ueberraschend tauchen dagegen Reinhard Mey und Ricky Shane auf der Setlist auf. Sensationell gelungen ist der Uebergang von DJ KOZEs Blumfeld-Interpretation zu Fehlfarbens “Paul ist tot”. Und wer der Portion Wahnsinn in Hells Werkschau auf die Spur kommen moechte, der wird auch noch mit Klaus Kinski bedient. Ein sehr gelungener, weil immer wieder ueberraschender Blick in die musikalische Seele des DJ Hell. olsen

Late Night Tales – Trentemøller

Late Night Tales – Trentemøller

Die Late Night Tales sind seit mehreren Jahren eine der ungewoehnlichsten Compilation-Reihen auf dem Markt. Ein Kuenstler oder Kollektiv erzaehlt mit (Lieblings-) Songs die Geschichte einer Nacht im Mix und schafft dabei meist unglaubliche stimmige Soundtracks zur spaeten Stunde. Nun also Trentemøller und man war im Vorfeld sicher: Das passt. Im Gegensatz zu eher gitarrenlastigen Interpreten, wie Midlake oder (ja, wirklich) Snow Patrol, wirkt die Mischung bei Trentemøller aber extrem gewollt und unausgeglichen. Wenn dieser Mix die Geschichte einer Nacht erzaehlen soll, dann moechte man diese nicht erlebt haben. Nervoes, teilweise hysterisch, nur selten atmosphaerisch dicht. Leider sehr, sehr enttaeuschend. olsen

Schneider – Black Print

Schneider – Black Print

Rotwein. Aus Deutschland. Lange Zeit konnte man diese beiden Begriffe nicht in einem Satz verwenden, ohne in den Verdacht geraten auch Mariacron und Weizenjunge auf dem taeglichen Speiseplan einzuarbeiten. Die Zusammenstellungen von Schneider sind anders. Geschmacklich hart an der Grenze des Ertraeglichen, aber eben immer noch auf der guten Seite. Schwer, dunkel, Aromendisco galore. Mit 14 EUR im gesicherten Mittelfeld, aber jeder Mehr-EURO zu Discounter-Stoffen ist bestens angelegt. Auch fuer Rotwein-Anfaenger mehr als empfehlenswert. olsen

Moleskine-App für iPhone & iPad

Moleskine-App für iPhone & iPad

Das legendäre Notizbuch ist im mobile Web angekommen. Die App kann nicht unbedingt mehr als andere Notizbücher-Apps, ist aber einfach schön anzusehen, nach Eingewöhnung einfach zubedienen und komplett kostenlos. olsen

Jochen Rausch – Trieb

Jochen Rausch – Trieb

13 Kurzgeschichten über Menschen am Rande des Begreiflichen. Aus alltäglichen Situationen wird plötzlich ein Massaker, in der Urlaubsidylle sterben Kinder. Abwechslungsreiche Erzähltechniken, überraschende Wendungen und Stories, die einen schlecht einschlafen lassen. olsen

Ja Panik – DMD KIU LIDT

Ja Panik – DMD KIU LIDT

Die Instrumentalisierung nervt, der österreichische Slang sowieso und dann auch noch dieses ständige Spiel mit dem Denglisch…aber dennoch blitzen zwischendrin ganz große Momente auf. Die Bestandsaufnahme in “Nevermind” ist das Spiegelbild einer ganzen Genration, die sich entscheiden muss zwischen Kreuz- oder Prenzlauer Berg, zwischen Friedrichshain oder Neukölln. Die Abrechung im titelgebenen letzten Song ist dann der nur konsequente Abgesang auf genau diese Generation. Mehr als eine Viertelstunde galliger Hass. Grandios! olsen

Wolfgang Herrndorf – Tschick

Wolfgang Herrndorf – Tschick

Sommerferien. Zwischen Kindheit und dem Erwachsenwerden. Am Stadtrand von Berlin. Zwei Jungen erleben die schönsten Tage ihres noch jungen Lebens und der Leser darf dabei sein. Taucht ein in den “wilden Osten” und möchte einfach immer weiter mit den beiden auf dem Rücksitz des geklauten Ladas sitzen.  Einziges Manko der Erzählung: Sie ist zu kurz. olsen